Ausgangslage

Die breite vorbestehende Immunität in der Schweizer Bevölkerung (>98% der Personen in der Schweiz tragen Antikörper gegen COVID-19 in sich) hat die aktuelle Situation gegenüber COVID-19 verändert: bei Personen im Alter von < 65 Jahren ohne Risikofaktoren besteht ein sehr geringes Risiko für eine schwere Erkrankung.
Im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung haben besonders gefährdete Personen (Personen mit Diabetes mellitus, Herzfehler, Lungenerkrankungen, Trisomie 21 etc) ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf. Die Impfung verringert das Risiko für eine schwere Erkrankung und Hospitalisation. Eine Impfung im Herbst bietet daher einen erhöhten Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen in der kalten Jahreszeit. Die Impfung bietet zwar einen guten Schutz vor schweren Verläufen, schützt jedoch nur wenig vor der Infektion per se und vor milden symptomatischen Covid-19-Erkrankungen.

Impfempfehlung

Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt aufgrund der oben beschriebenen Ausgangslage besonders gefährdeten Personen ≥ 16 Jahren eine einzelne Impfdosis gegen Covid-19 im Herbst/Winter 2023. Zu den besonders gefährdeten Personen für schwere Covid-19-Verläufe gehören Personen im Alter von ≥ 65 Jahren sowie Personen im Alter von ≥ 16 Jahren mit erhöhtem Gesundheitsrisiko aufgrund einer Vorerkrankung (schwere Herzerkrankungen, schwere Lungenerkrankungen, schlecht eingestellter Diabetes mellitus, schwere Lebererkrankung, schwere Nierenerkrankung, schlecht eingestellte arterielle Hypertonie, Adipositas mit BMI > 35, schwere Immundefekte oder Immunsuppressive Therapie, inkl. schwangere Frauen mit Vorerkrankungen) oder Trisomie 21. Empfohlene Impfungen sind für Personen aus diesen Zielgruppen kostenlos.

Allen anderen Personen wird keine Impfung empfohlen, da bei Personen ohne Risikofaktoren kaum ein Risiko für eine schwere Erkrankung besteht. Schwangere Frauen mit einer chronischen Krankheit gehören aufgrund ihrer Vorerkrankung zu den besonders gefährdeten Personen. Schwangere Frauen ohne Risikofaktoren gehören nicht dazu und sollten per se nicht geimpft werden, sondern in Absprache mit dem Gynäkologen.

Die Impfung umfasst eine einzelne Impfdosis mit einem angepassten mRNA- oder Protein-Impfstoff. Es wird erwartet, dass diese Impfstoffe auch bei den neusten Omikron-Untervarianten gut vor schweren Verläufen schützen. Die Impfung soll idealerweise im Herbst 2023 (zwischen Mitte Oktober und Dezember) verabreicht werden, um einen bestmöglichen individuellen Schutz in der Herbst-/Winter-Saison zu gewährleisten. Sie soll frühestens sechs Monate nach der letzten Covid-19-Impfdosis oder SARS-CoV-2-Infektion verabreicht werden.
Diese Empfehlung gilt unabhängig davon, wie viele Impfdosen eine Person bereits erhalten hat und welcher Impfstoff dabei verwendet wurde.

Die Grippeimpfung soll wie jedes Jahr im November durchgeführt werden- es ist kein Abstand zur Covid-Impfung nötig und kann sogar gleichzeitig verabreicht werden.